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Holzterrasse um den Swimmingpool bauen

Das wohl natürlichste Gestaltungselement rund um Haus und Garten ist Holz.
Besonders im Poolbereich ist die Umrandung aus Holz häufiger der Einwirkung von Feuchtigkeit ausgesetzt. Deshalb sollte man in diesem Fall dem Material ein besonderes Augenmerk schenken.

Die Poolumrandung aus Holz im Detail

Das optische Zusammenspiel von Pool und Terrasse ist hier ein wichtiger Aspekt in der Architektur. Während die Geradliningkeit modernes Design unterstreicht, wirken geschwungene Formen verträumt-verspielt. Die Materialien sollten mit der gesamten Architektur harmonieren.

Keramik, Naturstein, Beton, Terrakotta und Holz sind die für diesen Einsatz am häufigsten verwendeten Werkstoffe.

Ein einheitlicher Terracottaboden kann optisch die Terrasse mit dem Haus vereinen. Progressiv kühl wirkt hingegen eine Poolumrandung aus Beton. Für die Terrasse aus Naturstein eignen sich frostsicherer Travertin, Kalkstein, Sandstein, Quarzit, Granit und Quarzsandstein. Naturstein sorgt wie Holz für Natürlichkeit in der Gartenarchitektur.

Klassisch aber doch modern wirken Holzdielen. Relativ neu ist der Einsatz von WCP als langlebige sowie kaum pflegebedürftige Holzdeck-Optik. WPC ist eine Kombination aus Holzfasern und Kunststoff. Der große Vorteil ist, dass WPC wenig Pflege benötigt und nie mehr geölt oder gewachst werden muss.

Geeignete Holzarten

Zur Umrandung Ihres Swimmingpools sind nur äußerst widerstandsfähige Holzarten geeignet, die vor allem resistent gegen Pilzbefall und Fäulnis sind. Sehr gerne wählen Poolbesitzer edles Tropenholz wie Bankirei, Cumaru (Sorioko), Teak-Holz, Ipe, Itauba und Massaranduba aufgrund ihrer Witterungsresistenz.
Bitte entscheiden Sie sich nur für Tropenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit FSC-Siegel. Wichtig für Sie zu wissen: Tropische Hölzer, dabei besonders Bangkirai, Massaranduba, und Cumaru (Sorioko), tendieren zu Splitterbildung. Bei all diesen Dingen sollten Sie trotzdem die Poolpflege Anleitung beachten.

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Geeignete Holzarten aus den heimischen Gefilden sind die schwere, harte Lärche und die wetterfeste Douglasie. Die sibirische Lärche ist die ökologisch vertretbare Alternative für Holzdecks aus Tropenholz. Der ursprünglich in Sibirien beheimatete Nadelbaum wird heute auch in Finnland und Schweden angebaut. Der Nachteil: Nach einiger Zeit verfärben sich alle Gehölze silbergrau, was jedoch die Stabilität des Holzes nicht beeinflusst. Holzöl kann zwar vor dem Nachdunkeln schützen, doch ist es nicht unbedingt notwendig, wenn Sie sich für eine geeignete Holzart entschieden haben. Um die Natürlichkeit seines Gartens zu erhalten sollte man von chemischen Behandlungen weitestgehend absehen.

Ein großer Vorteil bei Holz ist auch die Entsorgung. Unbehandeltes Holz ist vollständig biologisch abbaubar. Immer beliebter, auch unter ökologischen Gesichtspunkten betrachtet, wird der Einsatz von Thermoholz wie beispielsweise Thermoesche oder thermisch behandelte Rotbuche. Durch ein Erhitzungsverfahren wird die Esche wasserabweisend und resistent gegen Pilze. So behandelt kann sie als Umrandung des Nassbereichs eingesetzt werden.
Optisch kann sie mit Tropengehölzen zweifellos mithalten. Nicht zu vernachlässigen ist auch Accoya – durch Acetylierung modifiziertes Eichen-, Fichten, Erlen-, Pappel- oder Birkenholz. Sowie zwei weitere Methoden zur Modifizierung, welche die Verwendung von Tropenholz überflüssig machen: Kebony und Verda.

Bankirei

Horea laevis ist eine Baumart aus dem tropischen Asien. Die international handelsübliche Bezeichnung ist Yellow Balau. Das rotbraune Holz zeichnet sich durch seine Härte und Beständigkeit aus. Es muss nicht jährlich imprägniert werden.

Cumaru (Sorioko)

Das ebenfalls rotbräunliche Cumaru-Holz vom Tonkabohnenbaum aus Südamerika ist bei Poolumrandungen Bangkirai aufgrund seiner Dauerhaftigkeit und seiner Fähigkeit, Wasser aufzunehmen, zu bevorzugen. Es wird auch Sorioko genannt.

Teak-Holz

Der Teakbaum aus den Monsunwäldern Asiens gilt als der Diamant unter den Hölzern. Das höchst strapazierfähige Holz wird seit jeher im Schiffsbau eingesetzt. Teak schiefert und harzt nicht.

Ipe

Ipe ist eine tropische Hartholzart aus Südamerika. Es wird gerne für die Konstruktion von Bootstegen genutzt. Ipe neigt zu Schieferbildung.

Itauba

Der Itauba Baum wächst im Amazonasgebiet Brasiliens. Die Holzfarbe reicht von gelb bis zu grau-braun. Das Hartholz wird gerne für Brückenkonstruktionen eingesetzt.

Massaranduba

Massaranduba-Holz ist vor allem wegen seiner edel-schimmernden rötlichen bis violetten Farbe heiß begehrt. Es ist das Hartholz des Balatabaumes aus Südamerika. Handelsübliche Bezeichnungen sind auch Balata rouge, Quinilla oder Beef Wood. Massaranduba arbeitet viel stärker als andere Terrassenhölzer, neigt zur Rissbildung, Verfärbung und ausbluten. Die Farbveränderung nach einigen Jahren ist äußerst hoch.

Lärche

Das Kieferngewächs ist in ganz Eurasien sowie Nordamerika beheimatet. Für eine Poolumrandung eignet sich vor allem die außerordentlich resistente sibirische Lärche.

Kiefer

Die Kiefer oder Föhre ist ein Baum, der auf der gesamten Nordhalbkugel heimisch ist. Das orange-gelbliche Holz der Kiefer reisst, schiefert und harzt weniger als die Lärche. Kesseldruckimprägnierte Kiefer vergraut weniger schnell als ihre Cousine, die Lärche. Bei frisch verlegten, druckimprägniertem Kiefernholz sollten Sie mit der ersten Imprägnierung drei bis vier Monate warten. Vorher ist das Holz für eine Behandlung zu feucht.

Douglasie

Die Douglasie oder Oregon Pine ist ein sehr schnell wachsendes Kieferngewächs, das ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist und in Europa forstlich angebaut wurde. Das orangerote Holz ist sehr dauerhaft und beständig. Es wird deshalb bevorzugt im Terrassenbau eingesetzt.

Verda (Monterey-Kiefer)

Hinter der Bezeichnung Verda versteckt sich das formstabile Holz der Monterey-Kiefer, welches in Neuseeland nachhaltig forstwirtschaftlich angebaut und durch Kesseldruckimprägnierung wetterfest gemacht wird. Verda verspricht eine Lebensdauer von 25 Jahren gegen Fäule und Insektenbefall.

Kebony

Alternative No. eins zu Tropenholz ist Kebony, ein durch eine bio-basierte Flüssigkeit modifiziertes Weichholz. Die Idee stammt aus Norwegen. Das gelblich-braune Holz zeichnet sich durch Härte, Dauerhaftigkeit und extreme Formstabilität aus und erfordert wenig Pflege. Kebony muss nicht imprägniert werden. Auch Kebony entwickelt mit der Zeit eine silbergraue Patina.

Accoya

Alternative No. zwei zu Tropenholz ist Accoya, chemisch-technisch modifiziertes Weichholz. Man spricht von acetyliertem Holz, das durch die Modifizierung langlebig und fäulnisresistent wird.

Thermoholz

Alternative No. drei zu Tropenholz ist Thermoholz. Es handelt sich dabei um Massivholz verschiedenster heimischer Arten, das einem thermischen Verfahren mittels Wasserdampf ausgesetzt wird, um höchste Formstabilität, Oberflächenhärte wie Fäulnisresistenz zu erreichen. Zertifiziert wird eine Lebensdauer von 30 Jahren. Auch Thermoholz vergraut nach einiger Zeit und sollte regelmäßig mit Holzpflegeölen imprägniert werden.

Tipp: Da Holz ein lebender Rohstoff ist, welches auf der Poolterrasse nicht nur starker Witterung, sondern auch extremer Feuchte ausgesetzt ist, sollte es zum Schutz gegen Verwitterung mit speziellen Ölen gepflegt werden.

Schutz und Pflege von Holzterrassen

Zum Entgrauen von Holzterrassen gibt es zudem eigene Holzentgrauer für Weichgehölze, welches mithilfe einer Bürste aufgetragen und nach frühestens fünf Minuten Einwirkzeit mit einer harten Bürste oder dem Dampfreiniger abgenommen wird. Nach dem Trocknen der entgrauten Terrasse wird mit Schleifpapier der Körnung 100-120 geschliffen und danach geölt.

Hartgehölze können nicht so leicht entgraut werden. Es reicht, Hartholz mit einem Dampfdruckreiniger zu säubern, als Nächstes zu schleifen und einzuölen. Jungfräuliche, unbehandelte Hölzer müssen mit einem Schleifpapier der Körnung 100-120 geschliffen werden, bevor man sie einer ersten Imprägnierung unterzieht. Das Ölen der Terrasse geschieht an einem windstillen, bewölkten Tag, sodass das Öl nicht zu schnell eintrocknen kann. Der gesamte Vorgang dauert jedoch zwei Tage. Am besten machen Sie dies vor der Wiederinbetriebnahme des Pools.

Tag eins: Bürsten Sie die Poolumrandung vorher mit einem leicht alkalischen Reinigungsmittel ab. Spülen Sie anschließend gründlich mit Wasser. Lassen Sie die Diele hinterher einen Tag trocknen.

Tag zwei: Tragen Sie das Öl auf einer überschaubaren Fläche auf, lassen Sie es wenige Minuten einwirken und polieren Sie die Stelle dann mit einem fusselfreien Lappen. Geben Sie dem Öl mindestens 24 Stunden Zeit, um einzuwirken, betreten Sie die Diele in dieser Zeit nicht und stellen Sie Ihre Möbel erst danach wieder auf die Terrasse. Erst an Tag drei dürfen Sie die geölte Terrasse wieder betreten.

Achten Sie beim Kauf auf die Produkteigenschaften und entscheiden Sie sich für ein ökologisch sinnvolles Produkt. Es gibt im Handel so genannte „Holzöle“, die sich bei näherer Betrachtung als chemische Bomben entpuppen. Holzöl kann unter anderem aus Wurzelharz oder Leinöl bestehen. Leider ist es aber oft noch immer schwierig, bis ins Detail nachzuvollziehen, welche Inhaltsstoffe sich in einem solchen Produkt befinden. Gehen Sie daher davon aus, dass auch „natürliche“ Holzöle mit chemischen Inhaltsstoffen vermengt wurden.

Umrandung für den Swimmingpool selber bauen

Die richtige Verlegung des Holzes trägt wesentlich zur Langlebigkeit des Decks bei. Um zu vermeiden, dass Wasser in das Innere des Holzes gelangt, fixieren Sie das Holz nicht von oben hindurch, sondern mithilfe eigener Clips von unten. Befestigungselemente sollten aus rostfreiem Edelstahl sein. Eine andere Möglichkeit ist das im Haus bekannte Nut-Feder-Prinzip.

Verlegen Sie ein Bodenvlies, das Regenwasser in den Boden sickern lässt, aber das Nachwachsen von Unkraut und Gräsern unterbindet. Grundsätzlich sollten Sie Ihre Holzdiele immer auf eine Unterkonstruktion aus demselben Material verlegen, um Kontakt der Latten mit dem feuchten Erdreich zu verhindern. Achten Sie schon bei der Unterkonstruktion darauf, dass die Poolterrasse ein Gefälle aufweisen muss. Danach wird eine Kiesschicht in die Konstruktion eingebracht. Sie erhöht die Sickerwirkung von Flüssigkeit.

Verlegen Sie die erste Diele mit einigen Millimetern Abstand. So verhindern Sie einerseits das Aufwölben des Holzes, andererseits kann sich die fertig verlegte Terrasse noch etwas ausbreiten. Halten Sie mithilfe von Abstandhaltern einen exakten Dielenabstand ein. Lassen Sie die Enden der einzelnen Planken zunächst etwas überstehen. Kürzen Sie diese erst zum Schluss mit einer Handkreissäge. Den Abschluss macht eine Sockelblende.

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